Petra Langheinich:

Untersuchung der geographischen, administrativen, pädagogischen, sozialen und wirtschaftlichen Charakteristika der Universitäten von Stockholm und Kopenhagen. Besondere Beachtung gilt der aktuellen Situation, insoweit als nach Reformen und Identitätsgebungen gefragt wurde.

I.) SCHEMA DER UNTERSUCHUNG

II.) KOBENHAVNS UNIVERSITET

III.) STOCKHOLMS UNIVERSITET

 

I.) SCHEMA DER UNTERSUCHUNG

(die zumeist in Klammern aufgeführten Beispiele stellen mögliche Ausprägungen der einzelnen Untersuchungsgesichtspunkte dar, die durch Brainstorming erarbeitet worden sind)

Wie ist die Universität organisiert? 

  • Geographisch:
    (Umzüge, Neubebauungen, Bepflanzungen, Zusammenlegungen, Renovierung) im Bezug auf eine Stadt, eine Region; (Gibt es weiter entfernte 'Zweigstellen' ?) in sich (ein / mehrere Campusse, verstreute Gebäude mit Hauptgebäude, etc.)
  • Administrativ: (Verwaltungsreform, Entlassungen, Arbeitszeitänderungen, Zusammenlegung)
    Einteilung in Fakultäten und Fachbereiche
    Finanzverwaltung (zentrale Mittelvergabe, Kontingentzuweisungen) Kommunikationswege zwischen Zentrale und Peripherie (Medien, Entfernungen)
    Entscheidungsträger (über Politik, Repräsentation, Einnahmequellen, Ausgaben, Ziele)
    Beteiligung anderer Institutionen / der Regierung an Entscheidungen (Autonomie)
    studentische Mitbestimmung (Fachschaften, AStA)
  • Pädagogisch: (neue Unterrichtsformen, neue Lehrmittel, Kooperation mit anderen Universitäten)
    Studienabschnitte (Grund-/Hauptstudium, Grade, Zwischenzertifikate)
    Lehrveranstaltungen (Seminare, Block-LV, Tutorien, Arbeitsgruppen)
    Fächerangebot, Überschneidungsspielräume, Interdisziplinarität
    Zentraleinrichtungen
  • Sozial: (überalterter Lehrkörper, Zeitverträge, Einrichtung von Hilfen für studierende Eltern, Behinderte, Fernstudenten, berufstätige Studenten; Stipendienfonds,
    günstige Kredite, Hilfe bei Wohnungs-/Arbeitsplatz-/Praktikumssuche, Rechts-/etc.-Beratungen
    Universität als Lebensraum (Einheit von Lehr- und Wohngebäuden, Mensen, Pausenräume, Kindergärten, Wohnort der Lehrenden, Wohnort der Eltern)
    Umgebung (Anwohner welcher Schicht, innerstädtische Zone, Wirtschaftsunternehmen, Verwaltungs-/Regierungsgebäude, Grünflächen/Wald)
    Infrastruktur (Museen, Sportstätten, Bibliotheken, Cafés, Einkaufsmöglichkeiten)
  • Ökonomisch: (neue Geldquellen, Haushaltskürzungen, Investitionen in spezielle Bereiche)
    Finanzierung
    Ausgaben

Gibt es Reformen?

  • Geographisch: (Umzüge, Neubebauungen, Bepflanzungen, Zusammenlegungen, Renovierung)
  • Administrativ: (Verwaltungsreform, Entlassungen, Arbeitszeitänderungen, Zusammenlegung)
  • Pädagogisch: (neue Unterrichtsformen, neue Lehrmittel, Kooperation mit anderen Universitäten)
  • Sozial: (überalterter Lehrkörper, Zeitverträge, Einrichtung von Hilfen für studierende Eltern, Behinderte, Fernstudenten, berufstätige Studenten; Stipendienfonds,
  • günstige Kredite, Hilfe bei Wohnungs-/Arbeitsplatz-/Praktikumssuche, Rechts-/etc.-Beratungen)
  • Ökonomisch: (neue Geldquellen, Haushaltskürzungen, Investitionen in spezielle Bereiche)

Welche Ideale beansprucht die Universität für sich?

  • Einheit von Forschung und Lehre, Qualität der Lehre, Qualität der Forschung, Leistungen an die Bevölkerung, Tradition, Technologisierung, Einflußnahme auf gesellschaftliche Entwicklungen (wie z.B. anti-faschistische Erziehung), Politik, Autonomie, Internationalität, einheitliche Ausrichtung, Interdisziplinarität....

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II.) KOBENHAVNS UNIVERSITET 

Wie ist die Universität organisiert?

Allgemein:

  • Die KU wurde 1479 gegründet und ist somit die älteste Universität Dänemarks (zweitälteste ist Aarhus, gegr. 1928) und mit 31 000 Studierenden auch die größte. Sie besteht aus 6 Fakultäten (Theologische, Juristische, Sozialwissenschaftliche, Medizinische, Naturwissenschaftliche und Geisteswissenschaftliche Fakultät) und 75 Instituten.

Geographisch:

  • Die Universität ist über das Stadtgebiet von Kopenhagen in drei ,Akkumulationen' verteilt. Die Naturwissenschaften und die Medizin haben Campusse im Norden, die Geisteswissenschaften einen modernen Campus im Süden auf der Insel Amager.Die Rechts- und Sozialwissenschaften, die Theologie sowie die Verwaltung und Universitätsbibliothek befinden sich im historischen Zentrum. Für den Verkehr zwischen den Campussen wird vor allem auf das Busse und Fahrräder zurückgegriffen, was nicht bedeutet, daß die Distanzen – vor allem lokal betrachtet - geringfügig wären und es keine Verbindungsprobleme gibt. Eine gewisse Besonderheit stellen die Wasserarme dar, die jeweiligen ,Akkumulationen' voneinander ,trennen'. Innerhalb der Campusse sind die einzelnen Gebäude allerdings gut zu Fuß zu erreichen.

Administrativ:

  • Der Bildungsminister kann für einzelne Studiengänge Verordnungen, in Form von Rahmenbestimmungen über Struktur und Inhalte, erlassen. Allerdings können Universitäten auch neue Studiengänge ohne die Zustimmung des Ministeriums einrichten. Der Bildungsminister läßt sich von den 5 Hochschulräten, deren Mitglieder Experten des Bildungswesens und der Arbeitsmarktpolitik sind, hierzu beraten. Ein Council for Research Policy berät das Ministerium in allgemeinen Fragen der Forschungspolitik.
  • Studierende sind in allen Leitungsgremien. Sie kandidieren für die Wahlen durch ihre hochschulpolitischen Organisationen, von denen es jeweils verschiedene politische und fachliche Vereinigungen gibt. Die Mitgliedschaft ist freiwillig. Die Grundfinanzierung der Forschung leistet das Bildungsministerium, das die Mittel an die Hochschulen ohne Zweckbindung gibt, die sie an die einzelnen Fakultätsräte, für die sie bestimmt sind, weitergibt. Auf Fakultäts- und Institutsebene haben einzelne Forscher oft einen relativ großen Einfluß auf die Mittelverteilung.
  • Dem universitären Verwaltungsapparat steht seit der Verabschiedung des neuen Universitätsverwaltungsgesetzes ein gewählter Kanzler vor, der in seinen Befugnissen eine stärkere Position hat als zuvor. Er leitet das ,Konsistorium', das zusammen mit den Fakultätsräten den Rektor wählt, der die Verwaltung leitet. Es setzt sich aus den fünf Dekanen, 2 gewählten Vollzeit-Dozenten, 2 Studentenvertretern, 2 externen Mitgliedern und 2 Mitgliedern des sonstigen Personals zusammen und ist zuständig für die Ausarbeitung des Gesamtbudgets und allgemeiner Richtlinien und Aufgaben, denen die gesamte Universitätsleitung unterworfen sein soll. Der Kanler und v.a. der Rektor leiten den Verwaltungsapparat der Universität. Alle Gremienmitglieder sind für drei Jahre gewählt. Finanzielle Fragen werden hauptsächlich auf Fakultätsebene geregelt, sodaß die Dekane den größten Einfluß in den internen Angelagenheiten der Universität haben, welche aber durch die gestärkte Position des Rektors und die Einführung des Kanzleramtes im Vergleich zur Vergangenheit in ihrer Verantwortung beschnitten wurden. Die Fakultätsräte entscheiden außerdem über die Berufung von Professoren und Dozenten, über die Verleihung von akademischen Graden und sie wählen den jeweiligen Dekan. Die ihnen untergeordneten Institutsräte entscheiden über Organisation der Kurse, Lehrpläne und Prüfungen. Die einzelnen Ebenen sind auf verschiedene Weisen untereinander vernetzt. Dekane, Institutsleiter, Kanzler und Rektor entscheiden in allen Fragen, die nicht explizit einem Gremium per Gesetz zugeordnet sind.
  • Die Universität Kopenhagen hat dieses Prinzip in ihren Strukturen verwirklicht. Es gibt allerdings eine historisch und lokalgeographisch bedingte Vernetzung zwischen der theologischen, der sozialwissenschaftlichen und der juristischen Fakultät, die aufgrund ihrer lokalen Nähe eine gemeinsame Fakultätsverwaltung haben. Was die juristische Fakultät anbelangt ergibt sich außer der Nähe noch ein zweiter Grund, und zwar leitet sie sich geschichtlich aus der sozialwissenschaftlichen Fakultät her. Die drei Fakultäten sind zudem die kleinsten an der KU. Die anderen Fakultäten haben jeweils eigene Fakultätsverwaltungen, was sich aus ihrer Größe, lokalgeographischen Lage und Geschichte ergibt.

Pädagogisch:

  • Der tertiäre Sektor umfaßt berufsbildende Schulen, einen College- und einen Universitätssektor, der sich aus 5 Universitäten, 6 Musik- und Kunstakademien und 13 ,hojere läreanstalter' zusammensetzt. College- und Universitätsstudium schließen an die obligatorische 12jährige ,folkeskole'-Ausbildung an; die Zugangsberechtigung für die Universitäten (studentereksamen) hatten 1991 44% der Jugendlichen der betreffenden Altersgruppe. Zur Erlangung des ,studentereksamen' kann das Gymnasium sowie drei verschiedene Typen berufsbildender Gymnasien besucht werden. Die Colleges bieten praxisbezogene Kurzstudiengänge (1-2 Jahre) und Studiengänge mittlerer Dauer an (3-4 Jahre) in den Gebieten Lehrerausbildung, Vorschulerziehung, Sozialarbeit, Psychotherapie, Ergonomie, Wirtschaftslehre sowie Ingenieurwesen (!) an. Die langen Studiengänge (4 – 6,5 Jahre) sind den Universitäten vorbehalten, die aber auch die Möglichkeit anbieten bereits nach drei Jahren mit dem Bachelor abzuschließen Nach zwei weiteren Jahren kann darauf aufbauend ein ,kandidat'-Grad erworben werden. (Diese Studienorganisation ist 1988 eingeführt worden.) Die Vergabe des Ph.D., der dem deutschen Doktor, sowie des Doktorgrades, der prinzipiell dem deutschen Dr. habil. entspricht, kann auch in Dänemark nur durch die Hochschulen erfolgen.
  • An den Universitätszentren in Roskilde und Aalborg (das sich 1994 in Universität Aalborg umbenannt hat) ist allgemein eine interdisziplinäre, projektorientierte Grundausbildung während der ersten 1-2 Jahre üblich. Während dieser Zeit arbeiten alle Studenten kollegial in größeren Projektgruppen zusammen. Arbeitsinhalte sowie das Arbeitsvorgehen werden gemeinsam geplant und abgestimmt.

Sozial:

  • Ca. 31 000 Studierende, davon 400 ausländische. ca. 6 000 Beschäftigte (in 3 400 Vollzeitstellen), davon 50% in Lehre/Forschung, 25% technische Assistenten, Bibliothekare und Sekretäre, und 25% Verwaltungsangestellte.
  • Neugründung von Instituten und Informationszentren (z.B. Science Shop).
  • Die Königliche Bibliothek verfügt über einen internetzugänglichen Online-Katalog; die geisteswissenschaftliche Fakultät veröffentlicht eine studentische Internetzeitung (Humanist pa nettet).
  • Studentenvereinigungen kümmern sich um ausländische Studierende und soziale Dienstleistungen, sind aber politisch weniger von Bedeutung, da die Mitgliedschaft fakultätiv ist. Institutscafés existieren fast überall und sind ein wichtiger Anlaufpunkt für die Studenten.

Ökonomisch:

  • Das dänische Hochschulsystem wird finanziell vom Staat getragen. Es gibt keine Studiengebühren. Die Mittel für die Lehre berechnen sich nach der Zahl der aktiven Studenten, d.h. der Studenten, die eine Prüfung abgelegt haben, die einem Studienjahr entspricht. Die Hochschule erhält hierfür einen ,study step increment' (SSI), der in diesem Zusammenhang einen Leistungsindikator darstellt. Indem die Gesamtzahl der SSIs jeder Fakultät durch die normative SSI/Dozenten-Relation dividiert wird, läßt sich die Zahlt der für die Lehre notwendigen Vollzeit-Dozenten errechnen. Diese zusammen mit einer getrennten Berechnung des Bedarfs an Hilfskräften ergibt dann die für die Lehre an einer Fakultät benötigten Gelder. Durch diese Methode erhält eine Hochschule keine finanziellen Mittel für Studenten, die nur noch immatrikuliert sind. Sie bildet einen Anreiz für die Hochschulen, die Zahl der zugelassenen Studenten zu maximieren und dabei darauf Wert zu legen, daß diese in der dafür vorgegebenen Zeit ihr Studium abschließen. Ein Absenken der Prüfungsniveaus wird dementiert.
  • Das Grundbudget der Forschung wird vom Staat konstant gehalten; Drittmittel sind den natürlichen Schwankungen ausgesetzt, es ist aber in den letzten zehn Jahren ein rapider Anstieg der Drittmitteleinnahmen zu beobachten. Die Mittel für Verwaltung, Gebäude, Bibliotheken, etc. werden ebenfalls nach einer studentenzahlenorientierten Berechnungsformel vom Bildungministerium bereitgestellt und vom parlamentarischen Finanzausschuß bewilligt. Einkünfte aus besonderen Dienstleistungen der Hochschulen sind bislang von geringer Bedeutung für die Universitätsfinanzen. Es ist jedoch möglich solche einzunehmen, z.B. durch Studiengebühren für spezielle Teilzeitkurse, über Stiftungen oder ,fund raising'.

Gibt es Reformen?

Geographisch:

  • Das Gebäude der geisteswissenschaftlichen Fakultät wird von Grund auf renoviert und das Campusgelände wird in eine neue Infrastruktur, Örestaden, eingebunden werden, die auch die meisten geisteswissenschaftlichen Forschungszentren, Konferenzräume, ein Konzerthaus und Studentenwohnheime mit einschließen soll.

Administrativ:

  • Das Verwaltungssystem wurde in den letzten Jahren viel kritisiert, u.a. wegen Mangels an Koordination unter den verschiedenen Gremien, wegen Schwerfälligkeiten in
  • kurzfristigen Entscheidungen, Schwierigkeiten, mit Mittelkürzungen umzugehen, und fehlender Repräsentanz von universitätsexternen Gruppen. Dies führte zu
  • Umstrukturierungen, die 1993 gesetzlich geregelt und verankert wurden. Die Zahl gewählter Gremien und ihre Aufgaben wurden eingeschränkt zugunsten der Befugnisse der
  • Dekane und Rektoren.

Pädagogisch:

  • In den 60er und 70er Jahren wurden die Universität in Odense (1966) und die Universitetscenter in Roskilde (1972) und Aalborg (1974) neu gegründet, um dem wachsenden
  • Andrang von Studienanfängern gerecht zu werden. Die Zahl der Immatrikulationen stieg von 9 100 1960 auf 54 000 1975. 1976 beschloß das dänische Parlament, an den Universitäten einen Numerus clausus einzuführen. Dies bewirkte eine dramatische Veränderung der Studentenzahlen, dahingehend, daß die Akademikerschwemme auf dem Arbeitsmarkt zurückging. Die hohe Zahl abgelehnter Studenten stellt seither jedoch ein wachsendes Problem dar (1991 wurden 22 000 von 60 000 Bewerbern abgelehnt.) Die Zulassungsrichtlinien werden vom Bildungsministerium festgelegt.
  • Die neue Studienorganisation der langen Studiengänge wurde 1988 eingeführt; seither ersetzt auch der Ph.D. den bis dahin übliche Lizentiaten-Grad. Seit 1993 müssen alle Studierenden am Ende des ersten Studienjahres eine Prüfung ablegen, deren Bestehen sie zum Weiterstudium berechtigt; sie kann wiederholt werden. Abgesehen davon gibt es im Januar und Juni jeweils Semesterabschlußprüfungen. 1993 wurde auch das Ph.D.-Studium neu strukturiert und den internationalen Standards angepaßt. Ein typisches Ph.D-Studium dauer drei Jahre und sieht eine Dissertation und deren öffentliche Verteidigung vor.

Sozial:

Seit Anfang der 90er Jahre wird verstärkt Wert auf folgende Faktoren gelegt:

  • mehr Freiheit bei der Programm-/Kursauswahl
  • Verbesserung der nationalen und internationalen Mobilität
  • mehr Studienplätze, aber vor allem in Teilzeit-Ausbildungsgängen
  • Betonung von Internationalität und Qualität in Bildung und Forschung
  • Aussetzung der Budgetkürzungen seitens des Staates
  • mehr Freiheiten der Hochschulen über neue Studiengänge, Auswahlverfahren, Zulassungsbeschränkungen, etc. selbst zu bestimmen.
  • Die Universitäten bemühen sich die Drop-Out-Rate so niedrig wie möglich zu halten, besonders seit die Universitätsfinanzierung von der Zahl der Studenten, die aktiv studiern abhängt.

Ökonomisch:

  • Für die dänische Regierung waren in den letzten Jahren Einsparungen und Kürzungen in den Hochschulhaushalten von Bedeutung. Der Gesamtpersonalbestand konnte nur in geringem Umfang zunehmen während die Studentenzahlen stark anstiegen. Die Betreuungsverhältnisse im dänischen Durchschnitt verschlechterten sich in den Geisteswissenschaften von 13:1 1982 auf 21:1 1991, in den Natur- und Ingenieurwissenschaften nur von ca. 7:1 auf 12:1. Es besteht also auch hier eine bessere Finanzierung für letztere.

Welche Ideale beansprucht die Universität für sich?

  • Die Universität versucht ihre internationalen Kontakte und Austauschprogramme auszubauen. Aufgrund der neuerlichen Entwicklungen ist es ein Ziel die Möglichkeiten der Studenten, in der Regelstudienzeit zu studieren, zu verbessern. Die Universität möchte eine intellektuell anregende Athmosphäre für ihre Studenten und Forscher schaffen und strebt nach hoher Qualität und Einheit in Lehre und Forschung. Die Kommunikation zwischen den Fakultäten und Instituten soll verbessert und gefördert werden (interdisziplinärer Dialog).

Literatur hierzu:
The University of Copenhagen, Denmark, University of Copenhagen, Copenhagen, 1996.
HIS-Kurzinformation, July 1997: Staatliche Finanzierung der Hochschulen – Neue Modelle und Erfahrungen aus dem In- u. Ausland, Symposium am 29./30. April
1997, Teil I, Hochschulinformationssystem, Hannover, 1997.
The Faculty of Social Sciences, The University of Copenhagen, Copenhagen, 1995.
Hochschulpolitik im internationalen Vergleich, CHEPS (Center for Higher Education Policy Studies)/Bertelsmann-Stiftung, Gütersloh, 1993. 

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III.) STOCKHOLMS UNIVERSITET

Wie ist die Universität organisiert?

Allgemein:

  • gegründet 1878, drittgrößte Universität Schwedens, ca. 33 000 Studenten (die ca. 21 000 Vollzeitstudenten entsprechen), 200 Professoren, 1 600 Dozenten, 1 350 Mitarbeiter ohne Lehrbefugnis, 240 Verwaltungsangestellten; vier Fakultäten (Rechts-, Sozial-, Geistes- und Naturwissenschaften), 75 Institute, u. ca. 100 Fachbereiche

Geographisch:

  • Stockholms Universitet ist seit 1970 auf dem Campus Frescati, der mit 180 m² 74% des universitären Gesamtareals ausmacht, nördlich des Stadtzentrums mit Anschluß an den Nationalstaats- und Botanischem Garten und seine Einrichtungen gelegen. An der Nord- und Westseite ist er durch den Mälaren begrenzt. Die Universität unterhält 6 Feldstationen (z.B. Tarfala-glaziologische Forschungsstation, Tjärnö-meeresbiologisches Labor, etc.)
  • Die einzelnen Fakultäten sind innerhalb des Campus klar abgetrennt; lediglich die juristische und die geisteswissenschaftliche Fakultät teilen sich das zentral gelegene Hauptgebäude. Gebäude mit allgemeinen Funktionen (Mensa, Studentenrat, Verwaltung, Auditorium maximum) liegen ebenfalls im Zentrum des Campus. Ein Studentendorf schließt im Norden an den Campus an.
  • Der Campus ist auf einer Nord-Süd-Achse von der E3 und Fernbahngleisen durchschnitten, die nur stellenweise über- oder unterquert werden können, und also eine räumliche Untergliederung schaffen. Andererseits ist der Campus durch die E3 verkehrsgünstig angebunden.

Administrativ:

  • Generelle Beschlüsse über die Hochschulen fällt das schwedische Parlament auf Eingabe durch die Regierung. Die Universität kann seit der letzten Hochschulreform im Juli 1993 freier über ihre interne Organisation und Finanzadministration, Lehrpläne im Undergraduate-Bereich und Zulassungsbedingungen bestimmen. Die Universitätsleitung (universitetsstyrelsen) ist das höchste beschlußfassende Organ innerhalb der Universität. Ihr sitzt der Präsident (rektor) vor, der alle 6 Jahre gewählt wird (bis 2000: Gustaf Lindencrona), und sie besteht aus 13 auf 3 Jahre gewählten Leitungsmitgliedern (ledamöter), die zur Hälfte aus Vertreten des öffentlichen Interesses, zur Hälfte aus den Kreisen der Professoren (ebenfalls für drei Jahre gewählt) und Studierenden (für ein Jahr gewählt) stammen. Der Präsident wird von der staatlichen Regierung, auf Vorschlag der Universität und nach Wahl (mit absoluter Mehrheit) durch die ,ledamöter' der Universitätsleitung, ernannt. Letztere werden gleichermaßen von Studenten und Dozenten gewählt. Die Universitätsleitung ist verantwortlich für fakultätsübergreifende Fragen von Lehre und Forschung, Berufung von Professoren, Verteilung der allgemeinen Finanzmittel, Qualität der universitären Arbeit in allen Bereichen. Der Präsident steht in enger Zusammenarbeit (rektorskonseljen) mit dem Kanzler (förwaltningschef), der ihm untersteht und die Verwaltung leitet.
  • Ein hoher Grad an Dezentralisierung besteht bezüglich der Fakultäten. Ihnen steht ein Fakultätsrat (fakultetsnämnd) vor, die Verwaltung wird durch eine Fakultätskanzlei geleistet.
  • Ersterer entscheidet frei über die Verteilung der Finanzmittel, das Kursangebot und andere fakultätsinterne Angelegenheiten. Die geisteswissenschaftliche Fakultät ist ob der großen Anzahl ihrer Fachbereiche unter zwei Fakultätsräten aufgegliedert (historisch-philosophisch und sprachwissenschaftlich.) Die Fakultätsräte werden alle drei Jahre durch interne Wahlen bestimmt bestehen zu zwei Dritteln aus Dozenten und Angestellten und zu einem Drittel aus Studenten der Fakultät; ihnen sitzt ein Dekan vor, der automatisch Mitglied im ,rektorskonseljen' ist. Es gibt auch die Möglichkeit Universitätsexterne in die Fakultätsräte zu wählen. Die Institute entscheiden über Lehre und Forschung im Spezielleren. Die Institutsräte bestehen aus gewählten Mitgliedern aus den Reihen der Dozenten, Studenten und verwaltungstechnischen Angestellten; ihnen steht ein ,prefekt' vor, der vom Präsidenten ernannt wird. Auf Fakultäts- und Institutsebene sind die Amtszeiten generell auf 3 Jahre begrenzt.
  • In einigen Gremien ist seit der Hochschulreform von 1977 die Mitwirkung von externen Mitgliedern fest verankert.

Pädagogisch:

  • Das akademische Jahr hat zwei Semester (Ende Januar bis Anfang Juni und Ende August bis Ende Januar) Es werden etwa 800 Kurse in den 75 Fächern für 25 verschiedene Studiengänge angeboten. Die Undergraduate-Studiengänge sind relativ verschult, mit sehr guten Betreuungsverhältnissen. Die Dozenten sind dafür verantwortlich, daß jeder Student ein Maß an Betreuung und Hilfestellung - aber auch Kontrolle - bekommt, so daß er die von ihm besuchten Kurse zügig und erfolgreich abschließen kann.
  • Fernstudiengänge werden für die Stockholmer Region und Gotland mit Zweigstellenbetreuung angeboten. Öffentliche Vorlesungsreihen finden regelmäßig statt, um die Bevölkerung von neuen Erkenntnissen der Forschung in Kenntnis zu setzen.
  • DieUniversität und auch die Studentenräte organisieren regelmäßig Begegnungen zwischen den Abnehmern der Absolventen auf dem Arbeitsmarkt und den Studierenden.
  • Das Gros der Dozenten ist schwedischer Herkunft, da in den Expansionsphasen der 1960er und 70er Jahre vorrangig lokal rekrutiert wurde.

Sozial:

1.) Die Studentenschaft setzt sich wie folgt zusammen:

  • a) nach Fachbereichen:
    34% Geisteswissenschaften
    12% Rechtswissenschaften
    45% Sozialwissenschaften
    9% Naturwissenschaften
  • b) nach Alter/Herkunft/Geschlecht:
    50% über 25 Jahre
    5,4% ausländ. Studenten (1 800 absolut)
    57% Studentinnen, 43% Studenten
  • c) nach Abschluß (u. Frauenanteil):
    1.924 Graduationen / Jahr (61%)
    3.520 Graduiertenstudenten (43%)
    138 Doktorgrade / Jahr (38%)
    69% studieren in Einzelkursen,
    nur 31% in festen Studiengängen (!)

2.) Die Hochschulreform 1977 strebte eine weitestgehende Gleichberechtigung aller Bevölkerungsgruppen an was die Bildungschancen angeht (unabhängig von Alter, Geschlecht, sozio-ökonomischem Hintergrund, etc.).

  • Diese Politik hatte jedoch nur teilweise Erfolge: Der Frauenanteil liegt im Durchschnitt aller Studiengänge bei 47%. Besonders hoch liegt er in den Geisteswissenschaften (88%, im akad. Jahr 1993/94), den Sozialwissenschaftenn (77%, dto.), den Wirtschaftswissenschaften (55%, dto.) – wobei er hier seit 1988/89 um 8% gefallen ist - und den zweijährigen ,theoretischen' Kurzstudiengängen (56%, dto.); besonders niedrig liegt er bei den drei- und vierjährigen technischen Studiengängen (16% u. 18%, dto.)
  • Bemerkenswerterweise hatten die naturwissenschaftlichen Studiengänge seit 1985/86 einen (um 6%) ansteigenden Zulauf von Studentinnen, sodaß deren Anteil 1993/94 dort 51% ausmachte. Obwohl es gerade die Studierenden der naturwissenschaftlichen Fächer sind, die neben denen der technischen Studiengänge, ein Postgraduiertenstudium aufnehmen liegt der Anteil der Frauen im ganzen postgradualen Bereich bei nur 33%, der an den Lehrkräften mit Professorenstatus liegt sogar bei nur 5%.
  • Durch die Campusstruktur ist die Einheit von Lehr- und Wohnumgebung für viele Studenten gegeben, studentische Aufenthaltsräume, Mensa und Universitätsbibliothek liegen zentral, Studentenratsgebäude und Cafeterien eher über den Campus verstreut. Es gibt keinen universitätseigenen Kindergarten, obwohl der Altersdurchschnitt der Studenten hoch ist, es scheinen aber ausreichend öffentliche Kindergartenplätze vorhanden zu sein.
  • Der ,Studentkar' (Studentenrat / studentische Interessenvertretung), hat 32 000 Mitglieder an der Stockholms Universitet. Das Karhaus dient als Treffpunkt und Bürogebäude für die verschiedenen Abteilungen, zu denen u.a. das Büro für die Betreuung ausländischer Studierender gehört. Der Studentkar ist äußerst einflußreich, was Beschlüsse angeht, die in irgendeiner Weise die Studenten betreffen, und zudem ein finanzkräftiges Organ, da die Mitgliedschaft in einer seiner Vereinigungen obligatorisch für alle regulären Studenten und (geringfügig) beitragspflichtig ist.
  • In der direkten Umgebung des Universitätscampus befindet sich der Botanische Garten sowie andere Grün- und Waldflächen; der Mälaren ist, da der Campus auf einer Landzunge in diesem liegt, auch zu Fuß in kurzer Zeit zu erreichen und gibt im Sommer Möglichkeit zum Baden, etc. DieTechnische Hochschule sowie das Stadtzentrum sind in 10-15 min. mit der Tunnelbana (U-Bahn) zu erreichen.
  • Der Campus hat seit Ende der 80er Jahre einiges an Infrastruktur hinzugewonnen. Die Universitätsbibliothek hält 2,5 Mio. Bücher bereit. Es gibt eine akademische Buchhandlung und einen Second-Hand-Bookshop, zwei Computerpools (ausschließlich Apple-Macintosh), zahlreiche Kartenkopiergeräte und einen zentralen Informationsschalter für allerlei Auskünfte über studentische Alltagsbelange. Der Studentenrat organisiert Rechtsberatungen, kurzfristige Kredite für Studenten in Finanznot, die reibungslose Eingliederung ausländischer Studenten (Mentorensystem), theologische, psychologische und medizinische Betreuung, Festifitäten, Autorenlesungen und Arbeitskreise, er kümmert sich um die 5 500 Studentendorfzimmer und hält Hilfen für behinderte Studenten bereit, wie z.B. mehrere Gebärdenspracheübersetzer (was extrem bemerkenswert ist, da es vergleichsweise für die Stadt Berlin nach jüngsten Kürzungen lediglich einen einzigen hauptamtlichen Gebärdenspracheübersetzer gibt). Zusammen mit der Technischen Hochschule und der Handelshochschule Stockholms wird ein studentischer Radiosender betrieben (44h/w). Desweiteren gibt es 13 Cafés und Restaurants, Sportstätten und Studenten-Pubs, von denen viele vom Studentenrat betrieben werden, und die auch nach 20 Uhr und an Wochenenden noch alkoholische Getränke ausschenken (was in öffentlichen Gaststätten verboten ist, hier aber erlaubt, da es sich um geschlossene Gesellschaften handelt.) Der Campus verödet also nicht nach Unterrichtsschluß, der ohnehin sehr spät ist, sondern behält durch seine eigene Infrastruktur Leben. Kriminalität scheint kein großes Problem zu sein, aber der Studentenrat berichtet, daß 10% aller Studentinnen sexuelle Belästigungen von seiten der Dozenten und Kommilitonen melden. (Bereits eingerichtete Frauen-Notruftelefone wurden allerdings inzwischen wieder abgebaut und die Vorrichtungen dafür für Sondermüllsammelkontainer umgebaut). Außer der Galerie für moderne Kunst im Södra Huset (Hauptgebäude) gibt es keine allgemeinen kulturellen Einrichtungen auf dem Campus, wie Theater oder Museen. Die historische Kunstsammlung (19. Jhd. u. jünger) der Universität ist im Spökslottet (=Spukschloß) im Stadtzentrum untergebracht. Auf dem Freigelände des Campus und in den allgemeinen Gebäuden befinden sich weitere Einzelkunstwerke neueren Entstehungsdatums. Das neugebaute Auditorium maximum ist neben der Funktion als Unterrichtsgebäude dazu ausgelegt, einen attraktiven Abhaltungsort für Kongresse (wissenschaftliche/Wirtschaftskongresse) darzustellen.

Ökonomisch:

  • Das Jahresbudget der Universität umfaßte 1994/95 1,9 Mrd. SEK (ungefähr 422 Mio. DM.) Es gibt keine Studiengebühren. Die staatliche Finanzierung beruht auf Budgetvorschlägen der Hochschule an die Regierung - die seitens der Regierung normalerweise nur nach Kürzungen bewilligt werden. Universitätsintern verteilt die Verwaltungsleitung Globalzuweisungen, deren Umfang sich aus den Fakultätsbudgets der Vorjahre herleitet, an die verschiedenen Fakultäten, die über deren Verwendung entscheiden.
  • a) das Budget nach Verwendungszwecken
    60,0% Löhne und Gehälter
    14,8% Forschung und Graduate-Studiengänge
    13,6% Grundausbildung
    9,6% Forschung u. Lehre auf Vertragsbasis
    2% Sonstiges
  • b)das Budget nach Fakultäten
    44% Naturwissenschaften
    31% Sozialwissenschaften
    20% Geisteswissenschaften
    5% Rechtswissenschaften

Gibt es Reformen ?

Geographisch:

  • Neubau eines zentralen Auditorium maximum (aula magna), das noch nicht eröffnet ist, mit Mitteln der Knut-und-Allice-Wallenberg-Stiftung. Anfang des laufenden Semesters wurden zudem neue Gebäude für Geowissenschaften und Chemie (Übungslaboratorium) eingeweiht. Der Campus befindet sich nach über 25 Jahren immer noch in reger baulicher Expansion.

Administrativ & pädagogisch & sozial:

  • Von besonderer Bedeutung war die große Hochschulreform 1977, die zu landesweiten Neugründungen von ,högskolan' führte und weitreichende administrative und soziale Veränderungen mit sich brachte: sie sah Globalzuweisungen an die Fakultäten aus dem Universitätsbudget vor, führte regionale Hochschulplanungsinstanzen ein, die unter staatlicher Trägerschaft standen (1993 wieder abgeschafft), gab den Hochschulen mehr Entscheidungsbefugnisse, entwickelte ein umfangreicheres Angebot an Studiengängen, ersetzte das Fachkurssystem in den Geisteswissenschaften durch das Studiengangsystems, förderte die Einbeziehung der Studenten, des sonstigen Personals und der Öffentlichkeit in Entscheidungsprozesse und legte neuartige Zugangsvoraussetzungen fest (25+4-System; sieht vor, daß Hochschulzugang entweder durch gute Sekundarabgangszeugnisse oder Alter > 25 und vier Jahre Berufserfahrung ermöglicht werden soll.) Dies führte zu dem auch heute noch gegebenen hohen Durchschnittsalter der schwedischen Studenten (50% älter als 25). Die Einbindung des Hochschulstudiums in berufliche Karieren und life-long-learning wurden somit fest etabliert. Ein Punktesystem ermöglicht es, einen Studiengang mit mehreren Unterbrechungen zuende zu studieren, weil die Punkte nie verfallen und von Arbeitgebern bereits als Zwischenabschlüsse anerkannt werden.
  • Ein voller 4-Jahres-Studiengang hat 120 Punkte, von denen beispielsweise 60 im Hauptfach u. je 30 im Nebenfach erworben werden, wobei es keine Rolle spielt ob die Fächer gleichzeitig oder nacheinander studiert werden.
  • Nationale Wirtschaftsprobleme bewogen die - seit 1991 nicht mehr sozialistische - Regierung 1992 dazu, die externen regionalen Verwaltunginstanzen NBUC (National Board of Universities and Colleges) und den UUH (National Board of University Equipment) durch eine zentrale Dienstleistungsbehörde zu ersetzen, um Kosten zu sparen. Die Reform von 1993 zielte darauf ab, Kosten zu senken, die Dezentralisierung voranzutreiben, indem sie die Entscheidungsorgane auf Institutsebene stärkte, die Zahl der Studiengänge reduzierte.
  • 1996 wurde ein neues Bibliothekssystem eingeführt, das u.a. beinhaltet, daß Informationen zu einzelnen Sachthemen über Internet zugänglich sind.
  • Die Universität ist bemüht die Vorschläge der Klimakonferenz in Rio von 1992 (Agenda 21) nach den Ausarbeitungen der University Charter for Systainable Development umzusetzen.

Ökonomisch:

  • Der Glaube an die Selbstregulierungskräfte des freien Marktes ist gegenwärtig auch in Schweden sehr stark. Daher ist in den letzten Jahren auch die budgetäre Bevorzugung der Naturwissenschaften auf Kosten der anderen Fakultäten in die Diskussion geraten. Seit wenigen Jahren sollen ergebnisorientierte zuungunsten zweckorientierter Zuweisungen verstärkt bevorzugt werden. Ergebnisorientiert bedeutet orientiert an Studierenden-/Absolventenzahlen usw. Nachdem es das Ziel bisheriger Regierungen war, die privatwirtschaftlichen Aktivitäten der Universitäten eher einzuschränken, wird jetzt – entsprechend internationaler Trends – versucht, diese Einnahmequelle zu stärken.

Welche Ideale beansprucht die Universität für sich?

  • Allgemein gilt für das schwedische System, daß sich die Universitäten neben Lehre und Forschung auch zur Verbreitung ihres Wissens in der breiten Öffentlichkeit verpflichtet fühlen. Jeder soll maximale Bildungschancen haben, d.h. auch Kinder und Erwachsene sollen Zugang zu für sie geeigneten Programmen haben und auch außerhalb der Universitätsstädte soll Wissen durch die Universitäten verbreitet werden (zumal die meisten Universitäten in der Südhälfte Schwedens befinden).
  • Die Universitäten streben allgemein nach mehr Internationalität, d.h. z.B., daß Wissenschaftler- und Studentenaustausche sehr gefördert werden. Qualität in Lehre und Forschung wird hochgehalten. Vorangetrieben wird auch die effiziente Anwendung moderner Medien zur Kommunikatiion innerhalb der Universität.
  • Einen großen Stellenwert hat besonders an Stockholms Universitet die Dezentralisierung von Entscheidungen.
  • Das Hauptaugenmerk der Forschung liegt auf der Grundlagenforschung.

Literatur hier zu:

Arsrapport för universitet & högskolor 1994/95, Högskoleverkets Rapportserie 1996:8 R, Sveriges officiella statistik, National Agency for Higher Education, Stockholm, 1996.

Kvinnor och män i högskolan – fran gymnasium till forskarutbildning, Högskoleverkets Rapportserie 1996:13 R, National Agency for Higher Education, Stockholm, 1996.

Studenthandboken 1997/98, SUS, Stockholm, 1997.

Maldokument – Informationstekniken, Stockholms Universitet, Stockholm, 1996.

Stockholms universitet verksamhetsberättelse 1995-96, Stockholms Universitet, Stockholm, 1997.

Hochschulpolitik im internationalen Vergleich, CHEPS (Center for Higher Education Policy Studies)/Bertelsmann Stiftung, Gütersloh, 1993.

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Nach denselben Gesichtspunkten untersuche ich zur Zeit noch andere Universitäten (zunächst innerhalb Europas). Die Auswahlkriterien sind zum einen, daß die Universitäten eine Studentenschaft von ungefähr 30.000 Immatrikulierten haben und zum anderen, daß hauptsächlich staatlich finanziert werden. Die Hauptstadtlage ist ein weiteres Kriterium. Angestrebt wird ein internationaler Vergleich.Wer sich dafür interessiert, Vorschläge oder Kritik anbringen möchte, wende sich bitte an:

Petra.Langheinrich@culture.hu-berlin.de Dez 1997