Von vornherein war für die künstlerische Produktion , Musik und Hörspiel ein eigener Produktionskomplex geplant.In ihm sind vier Musikaufnahmesäle und zwei Hörspielkomplexe mit allen Nebenräumen und technischen Anlagen untergebracht. Die akustische Beratung hatte Dr. Keibs, der Akkustiker des demokratischen Rundfunks. Aus dieser Zweiheit - Rundfunktechnik und Baukonstruktion - ergab sich eine bauschöpferische Aussage, die ihre Bedingungen aus Zweck, Notwendigkeit und Wirtschaftlichkeit schöpfte.Jede künstlerische Absicht, jede technische Notwendigkeit wurde der Kontrolle durch die Mark unterzogen. damit war es möglich den Bau mit den geplanten Mitteln trotz der Schwierigkeiten (Brandzerstörung 1954) die sich bei der Baudurchführung ergaben, fertigzustellen.

Der Besucher des Produktionskomplexes wurde, nachdem er den unscheinbaren Eingang an der Ostfassade durchschritten hat, in einer Eingangshalle empfangen , die von Säulen.gesäumt ist. Ehrlich hat den Schaft der Säulen schwarz verputzt und den Echinus rot abgesetzt. Für den Boden verwendete man Saalburger Marmor. Die Treppe am Ende der Halle führt zum zentralen Foyer im Obergeschoß und zum großen Sendesaal (I)

Der Produktionskomplex besteht aus einem äußeren Haus und acht inneren Häusern. Das äußere Haus ist ein Stahlbetonskelettbau mit Klinkerfassade und drei Gelenkbogenbindern aus Stahlbeton-Fertigteilen als Dachkonstruktion. Da nach den Gesetzen der geometrischen Akustik die Räume zweckmäßigerweise nicht quadratisch-rechteckig gewählt wurden, sind für die vier Musikaufnahmesäle trapezförmige Grundrisse und für die Räume der Hörspielstudios als Grundrisse Vielecke vorgegeben. Der jeweilige Regieraum erhält dadurch eine solche Lage, die das Geschehen im Produktionsraum zu beherrschen gestattet. Die konsequente Anwendung dieses Prinzips hat betriebstechnisch außerordentliche Vorteile. Die Aneinanderreihung der trapezförmigen Raumgruppen im Grundriß ermöglichen einen segmentförmigen Baukörper, der in seiner Außenseite große Erschließungsflächen zu den Produktionssälen aufweist , die als Foyer und Aufenthaltsraum für die künstlerischen Mitarbeiter dienten. Die Innenseite des Segments, die sehr klein ist , dient der Erschließung der technischen Räume. Die damit verbundene Übersichtlichkeit der Kabelwege für die speziellen Rundfunkinstallationen sowie die Kabelwege der starkstromtechnischen Anlagen haben sich als außerordentlich wirtschaftlich erwiesen.