Prolog zum Referat

Überlegungen zur Corporate Identity einer Universität auf der Grundlage des Buches "Das CI-Dilemma" von Ingrid Keller | Hausarbeit von Holger Lindner

Gliederung:

I. Grundlagen und Vorverständnis

I.1 Zum Begriff "Corporate Identity"

I.2 Warum CI in Unternehmen?

I.3 Warum CI für die Universität?

I.4 Was ist eine Universität? Versuch einer Charakterisierung.

II. Die CI-Methode

II.1 Ziele, Grundlagen, Instrumente und Wirkungen von CI

II.2 Die Umsetzung von CI an der Universität. Ein

Diskussionseinstieg.

II.3 Zusammenfassung der Prozeßstufen und deren zwingende

Voraussetzungen

III Abschließende Bemerkungen


Links zu den Volltexten:

Thesenpapier | Hausarbeit




Prolog

Das Seminar Zur "Corporate Identity" einer Universität hatte nicht die Zielsetzung eine Corporate Identity (CI) für die Humboldt-Universität zu entwickeln. Ziel war es vielmehr, sich unter dem Eindruck der allgemeinen Hochschulkrise über Sinn und Zweck einer solchen Maßnahme im allgemeinen Klarheit zu verschaffen und zu überlegen, welche Auswirkungen diese für die Humboldt-Universität mit sich brächte.

Nach einer allgemeinen Verständigung über den CI-Gedanken, welche wir mittels Werbebroschüren, Fachliteratur und Videos erzielten, wurde schnell deutlich, daß das Seminar zuallererst folgende grundlegenden, oft banal scheinenden Fragen zu beantworten hat: Was ist der Sinn und Zweck einer Universität?; Was zeichnet sie aus?; Was sind ihre Qualitäten?; Über welche Ressourcen verfügt die Humboldt-Universität?; Wie ist ihr Erscheinungsbild?; Wie stellt sie sich nach außen dar? etc. Ebenso mußten wir uns mit Fragen der landes- wie bundesweiten Hochschulpolitik befassen, da die Universität -anders als ein Unternehmen- ein gesellschaftliches Konstrukt darstellt und somit in vielfältigen Abhängigkeiten steht, die es vor einer CI-Maßnahme zu benennen gilt.




Unter der Fachliteratur, die wir zum Thema CI gesichtet haben, nahm die Schrift von Ingrid Keller eine Sonderstellung ein. In sachlicher, prägnanter und überaus anschaulicher Weise, wobei sie ohne Probleme auf erklärende Abbildungen verzichtet, stellt sie hier beispielhaft jenes CI-Modell, welches am "Institut für Marktpsychologie Dr. Gert Gutjahr, Mannheim" entwickelt worden ist, vor.

Die kompakte, aber dennoch überaus detaillierte Beschreibung einer solchen CI-Maßnahme schien mir der ideale Ausgangspunkt zu sein, um die Frage nach einer CI für eine Universität genauer zu problematisieren und eine grobe Skizze für eine solche Maßnahme zu entwerfen. Mit der besonderen Betonung des Kulturaspekts innerhalb einer Institution und dem Beharren auf ein individuelles Herangehen bei jeder neuen CI-Unternehmung schien mir zudem jene notwendige Sensibilität und Neutralität gegenüber der Spezifik einer Expertenorganisation, wie sie die Universität darstellt, gegeben. Zur Klärung der Spezifik einer Universität hat mir neben dem Seminar auch die Lektüre der Textsammlung "Besser Billiger Mehr. Zur Reform der Expertenorganisationen Krankenhaus, Schule, Universität" beigetragen, auf die ich besonders in Kap. I.4 eingehen werde. Die ersten vier Kapitel dienen dem allgemeinen Vorverständnis über CI und Universität und der Problematisierung einer solchen Unternehmung, während die Kapitel II.1 bis II.3 die Skizzierung einer CI-Maßnahme enthalten.

Berlin, Januar 1998